Ad Hoc – Meridian 361

Ad Hoc, das facettenreiche Duo aus Winterthur hat im Frühjahr ein neues Album rausgebracht. «Meridian 361» beschreibt nicht nur einen fantastischen Ort, sondern thematisiert Gefühle, greift Begebenheiten aus dem Alltag auf.

Ad Hoc – Meridian 361

Der Song Juggling ist die erste Koordinate von Meridian 361, denn wo dieser Meridian genau liegt, wissen wir noch nicht. Nachdenklich und sanft führen uns die wohldosierten Klänge – von den Stimmen André Hochulis und Linda Suters begleitet – in ein Traumland. Der Song ist ein Hin und Her; nicht hektisch, aber hellwach und gelassen.

Nach dem doch recht breiten Arrangement der Instrumente zum Einstieg in das Album folgt mit Turnpick ein geradezu spartanisch angerichtetes Stück. Eine leise Gitarre untermalt schonend die deutliche Stimme Hochulis, die mehr erzählt denn singt. Die Geschichte ist packend, der Sound zieht die Gedanken aus dem Alltag. Und dann fliegt auch Suters Stimme mit in der leichten Brise von Turnpick. Das Akkordeon tanzt mit der Gitarre. Trotzdem bleiben die Instrumente weiterhin hinter der Stimme zurück. Schliesslich schreitet der Song schneller auf sein Ende zu. Das gesteigerte Tempo gepaart mit der Perkussion verleiht Turnpick gegen den Schluss etwas Treibendes und Rastloses.

Geheimer Hit von Meridian 361 ist Futile Crush. Eine schlichte, romantische Botschaft über die oftmals vergebene Liebe, die es dennoch zu erleben wert ist. It’s better to have a futile crus, than never be crushed at all / even love that’s torn apart is better than no love at all. Es sind Zeilen aus dem Leben. Eine Melodie, um im Sommer zu entspannen, das Gesicht dem Herbstwind entgegenzustrecken, die Kaminwärme in den dunklen Wintermonaten zu geniessen oder sich den Frühlingsgefühlen hinzugeben.

Das Album des Winterthurer Duos ist eine vielseitige, abwechslungsreiche Scheibe. Zwar ist der Sound nichts für Menschen in Feierlaune, dafür umso geeigneter, wenn das Bedürfnis nach einem ruhigen Abend in der trauten Stube überwiegt.