Eine akustische Entdeckungsreise
Wer vergangenen Mittwoch im bestuhlten Club X-Tra Platz nahm, der wurde von der deutschen Pagan-Folk-Band Faun in romantische, mittelalterliche und fantasievolle Welten entführt. Kein Zweifel, die vier Musiker begeisterten mit ihrem akustischen Set.
Im gehobenen Ambiente fand der Besucher den Saal vor. Das bunt zusammengewürfelte Publikum setzte sich sowohl aus Grosselterngenerationen als auch aus jüngeren Gesichtern zusammen. Und nicht nur in Schwarz Gewandete fanden den Weg ins X-Tra. Ein gemeinschaftliches Musikerlebnis.
Nach der freien Platzwahl betraten die Musiker ohne viel Trara die schlicht gestaltete Bühne. Was nun folgte, war ein abwechslungsreicher Abend.
Faun bestachen nicht nur durch das schöne Spiel mit den Instrumenten, sondern auch durch die vielen kulturellen Einflüsse in ihrer Musik: So hüpften die Hörer von den fahrenden Roma zu den bretonischen Kelten und rutschten bald darauf auch in die Nibelungensage.
Damit das Publikum ob den meist melancholisch-nachdenklichen Klängen nicht in eine vorübergehende Depression fiel, kündigte Lautenspieler und Sänger Oliver «SaTyr» Pade die Lieder, teils mit Anekdoten versehen, humorvoll an.
Einige Songs waren denn auch mit Humor gespickt. So wurde uns in gesungener Erklärung beigebracht, was man tun muss, wenn plötzlich eine Trollfrau im eignen Wohnzimmer auftaucht. Vor der Pause erzählte der publikumsnahe SaTyr eine lehrreiche Geschichte. Damit bewies er, dass Faun mehr als nur Musik ist.
Das spezielle Akustik-Arrangement vermochte die Besucher in träumerische Gefühlslagen zu versetzen. Die seit 2010 zur Band gehörige Sängerin und Harfenspielerin Rairda bezirzte mit ihrer elfengleichen Stimme die Leute im Saal. Die instrumentalen Stücke demonstrierten uns eindrücklich die technischen Fähigkeiten der Musiker. Mal wippte man zu rustikalen Perkussion von Rüdiger Maul oder liess die Gedanken zu Fiona Rüggebergers Flötenspiel fliessen.
Auch wenn Faun bereits das zweite Mal mit akustischer Ausstattung in die Schweiz kamen, bleibt zu hoffen, dass sie uns nochmals auf diese Weise beehren.