Keine Weihnachtsmusik

Die letzten beiden Dezember-Wochen sind stressig. Weihnachtsmusik, viele Verwandet und «supertolle» Essen verlangen einiges ab. Negative White bietet wie immer eine helfende Hand auch zu dieser Zeit.

Keine Weihnachtsmusik
The Orwells aus Elmhurst, Illinois. Bild: zvg

Weihnachten naht, nur noch wenige Tage bis zum Fest der Nächstenliebe und Freude. Natürlich würde es sich anbieten, den Montag mit Bing Crosby (White Christmas), Wham! (Last Christmas) oder She & Him (Album: A Very She & Him Christmas) zu untermalen. Doch Radiostationen und Kaufhäuser quälen einen schon genug mit «besinnlicher» Musik. Nach einer Stunde Beschallung ist es vorbei mit der Ruhe und Freude. Glücklicherweise kämpft Negative White gegen akustische Vergewaltigung. Aus diesem Grund  heute klassischer Garage-Rock, wie gewohnt.

The Orwells stehen heute im Rampenlicht. Die fünf Jungs kommen aus der Nähe Chicagos und haben dieses Jahr das Album Disgraceland im Juni veröffentlicht und das wäre beinahe auf die Best-of-2014-Liste gekommen. Das Album ist eine Wucht, es sprüht vor Energie und Freude. Das Lied Dirty Sheets sticht hervor. Der lyrische Teil strotzt nur so von Coolness und Sehnsucht nach dem weiblichen Geschlecht Die instrumentale Begleitung ist dynamisch, knackig und voller Spannung.

From the East coast to the West
We ain’t the worst, we ain’t the best
Drink all night, I’m such a mess
There’s something missing in my chest.

Selbstverständlich erfindet die Band das Rad nicht neu, aber sie machen die Musik so unaufgeregt und gut. Einzelne Teile hat man schon zu genüge gehört, aber dennoch gelingt es ihnen einen schönen Drive hinzuzufügen.

Und das Video? Knüpft an letzte Woche an. Wurde Schwesta Ewa doch dafür gelobt, eine nicht übermässig sexualisierte Frauendarstellung im einen Video zu zelebrieren, ist es hier gerade anders. Das Model Olivia Bellafontaine räkelt sich und dient schlussendlich der visuellen Befriedigung des Zuschauers mit einer High-School-Fantasie. Wer also noch immer der Ansicht ist, dass Schwesta Ewa und Hip-Hop im Allgemeinen der Zeit hinterher hinkt, dem sei hier das Gegenteil bewiesen.

Wer von den Orwells noch nicht genug hat, dem sei ihre Performance bei David Letterman empfohlen. Zwischen lustig, gut und unglaublich unangenehm spielte die Band beim Talk-Master.