Wirbelwinde auf heiliger Tour
Wenn die deutschen Brachialromantiker auf grosser Fahrt die Bühne betreten, gibt es kein Halten mehr. So geschehen am letzten Mittwoch im Zürcher Club X-Tra. Einmal mehr bewiesen Letzte Instanz ihre ausserordentlichen Live-Fähigkeiten.
Mit Silent Poem trat eine Band auf die Bühne, die zwar noch nicht weit herum bekannt ist, aber schon lange zusammen auftritt. Still war der Support-Act definitiv nicht.
Das erst verhaltene Publikum liess sich bald von der rasanten Mischung aus Folk, Rock, Punk und einer ordentlichen Portion Rockabilly mitreissen. Die jungen Musiker sollte man im Auge behalten.
Mit einem kurzen Intro wir der erste Song der Hauptattraktion Letzte Instanz, Dein Gott, eingespielt. Es sollte nicht der einzige Titel vom im letzten Jahr erschienenen Album Heilig sein.
Auch Unsichtbar, Unsterblich oder Schlaf, Schlaf fanden den Weg in die Setlist. Zwischendurch wurden vom Publikum frenetisch aufgenommene, ältere Stücke wie Maskenball eingestreut.
Erst war das Publikum noch ein wenig reserviert. Doch nach ein paar wenigen Songs hatten die Deutschen das Eis gebrochen. Sympathisch betraten einige Musiker der Truppe die Bühne barfuss.
Die Präsenz der Band war und ist unbestritten. Frontmann Holly bewies wieder einmal, dass man auch ohne übertriebenen Narzissmus ein begeisternder Entertainer sein kann. Letzte Instanz kam gut ohne reisserischen Show-Elementen wie Pyro-Effekten aus, sondern überzeugten mit einer grandiosen Gesamtperformance, in der das Publikum stets von Neuem gefordert und einbezogen wurde.