Metallspürhunde – Moloch

Um die Schweizer Electro-Rock-Formation Metallspürhunde war es in letzter Zeit ruhig geworden. Doch dieses Jahr melden sich die Kläffer zähnefletschend und mit gewöhnlich provokantem Gebell zurück. Das neue Album «Moloch» rechnet mit der Vergangenheit ab und blickt vorwärts auf neue Gestade.

Metallspürhunde – Moloch

Um das neue Album Moloch verstehen zu können, muss man in die letzten Entwicklungen im Band-Gefüge blicken. Eine harzige Beziehung zum Gitarristen Patrick Sayer erschwerte die Kreativität. Schliesslich trennte sich die Band vom langjährigen Mitmusiker. Als Ersatz wurde Sebastian Hausmann engagiert, der durch seine völlig andere Spielweise dem Sound der Metallspürhunde neuen Elan verleiht.

Moloch wirkt durchgehend frisch und unverbraucht, doch auch nicht fremd oder gezwungen. Im Gegensatz zu Böse Wetter wirken die Songs natürlich, ja organisch. Frei von schwerfälligen, breitspurigen elektronischen Elementen wirken Songs wie Alarm, Es geht weiter oder Gespenster offener. Und das, obwohl die Musiker um Sänger Michel Frasse mehr solcher Elemente denn je verwendet haben.

Die Scheibe bringt eine kurzweilige Abwechslung zwischen treibenden, rockigen Songs und Tanzflächenfeger wie Synästhetische Magie oder Das Pendel. Dabei wird nie vergessen, was am Wichtigsten ist: Die Botschaft. Mit unverfälschtem Blick zeigen sie auf Missstände der Gesellschaft und der aktuellen Politik. Einerseits geben sich die Musiker kämpferisch, dann tauchen wieder langsamere, traurige und bedauernde Songs wie L’enfer oder Kränze auf.

Eine sich sofort bemerkbare Änderung, abgesehen vom personellen Wechsel, ist der verstärkte Gesang von Herr Frasse. Das machte den Sound zugänglicher, schlägt sich dabei nicht negativ auf den Biss der Texte aus. Schonungslos propagiert er:

«Es wird wieder gestorben für dieses Land!»

Wieso man den neuen Output der Schweizer kaufen sollte, liegt eigentlich auf der Hand. Mit Moloch könnten die Metallspürhunde zu einem Karrieresprung ansetzen. Zudem ist das Album eingängiger, als die bisherigen. Auch solche, die bisher nicht viel mit dem einzigartigen Genremix anfangen konnten, könnte schmökern interessant sein.