Der vertonte Abgrund
Die Post-Punk-Band SURE spielt in «Twenty Years» dem Niedergang der Menschheit entgegen. Es ist ein vertonter Abgrund, der heute bei uns Premiere feiert.
«Wilde Musik für einfache Jungs.» So einfach beschreibt das obskure Trio SURE aus Frankreich ihren Sound. Doch was juveniler Leichtigkeit klingt, entpuppt sich als tiefschwarzen Schlund.
Twenty Years heisst die neue Single, eine Ankündigung des gleichnamigen Albums, welches am 20. März aus der Taufe gehoben wird. Es ist ein apokalyptisches Werk. Langsam schnitzen SURE dystopische Landschaften in den abgründigen Sound. Es riecht nach Schmerz, Verzweiflung, Auswegslosigkeit. Und Angst.
Erst nach über eineinhalb Minuten mündet das ausufernde Intro in einen Beat-getriebenen Rhythmus. Twenty Years entpuppt sich als Track, zu dem man in finsteren Keller-Tanzflächen eskalieren kann.
Twenty Years klingt nicht nur höllisch düster, sondern malt eine ebenso bedrohliche Vision der Zukunft. SURE spielen auf den Niedergang der Menschheit hin. «Gemäss der UNO hat die Menschheit 20 Jahre übrig, um den unerbittlichen Fall zu verhindern», lassen SURE zur Single verlauten.
Die Tragödie manifestiert sich nicht nur im sich hinabschraubenden Sound, sondern auch auf dem Cover des kommenden Album 20 Years. Eine vertrinkende Hand, die die steigenden Meeresspiegel repräsentiert. Die Hand, die sich aber auch bis zum bitteren Ende selbst verbrennt; eine Referenz zur menschlichen Ignoranz – oder wenigstens der Lethargie. «Es ist eine schöne und globale Tragödie in Zeitlupe», sagen SURE.