The Exploding Boy – The Black Album
Nach der beeindruckenden EP, vorab im April erschienen, drängte sich eine Frage auf: Haben die Schweden von The Exploding Boy ihr Pulver nun bereits verschossen? Beim ersten Durchhören des neuen Albums wird schnell klar: Nein, haben sie nicht.
Was gleich auffällt, ist die starke Bipolarität von The Black Album. Einerseits gibt es Songs wie I Am Truth oder The Man, die ein rasantes Tempo an den Tag legen und aggressive Gitarren und wilde Synthies vereinen. Andererseits finden auch Beinahe-Balladen wie Loneliness oder das leidende Torn Platz auf dem neusten Werk der explodierenden Jungs.
Trotz dieser Ähnlichkeiten in der grundsätzlichen Atmosphäre gleichen sich die Songs nicht wirklich. Jeder besitzt sein eigenes, charakteristisches Element, das ihm die Vielfalt und Lebendigkeit verleiht, wie zum Beispiel bei Talking Back der galoppierende Rhythmus und die langgezogenen Streicherflächen.
Auf der neuen Scheibe wurde viel mit neuen Elementen experimentiert. Stärker als zuvor treten akustische Gitarrenklänge in den Vordergrund und Klavierpassagen verleihen dem Stück Melancholie und Tiefe im Arrangement. Überhaupt haben die neuen Songs an Dichte gewonnen, was natürlich auch der Intensität der nachdenklichen Texte zugutekommt.
Ohne Zweifel, The Exploding Boy haben sich weiterentwickelt. Die Band konnte Gutes beibehalten und ein Teil des spürbaren Einflusses altbekannter Formationen wie The Cure oder Joy Divison mit eigenen Ideen verbinden. The Black Album ist insofern neue Musik mit altem Flair, aber ohne aufgewärmt oder abgestanden zu scheinen. Ein Phänomen, das sich leider allzu häufig bestätigt.