Eine Hommage an das Buch
Bücher? Einige von euch haben so etwas vielleicht schon mal im TV gesehen. Das sind diese kleinen Dinger, mal dicker, mal dünner, bedruckte Seiten, zusammen gehalten von einem Umschlag…
ein Gastbeitrag von Thomas Sabottka
Gibt’s in ganz edel, ganz fest, heisst dann Hardcover oder Gebunden und gibt’s in locker, geklebt für den Alltag in die Tasche stecken. Heisst deswegen Taschenbuch. Aber wie sagte Frank N. Furter in der Rocky Horror Picture Show schon so schön? «Don’t judge a book by its cover.»
Denn, liebe Leute, der Inhalt ist wichtig. Bücher erzählen Geschichten. Traurige, lustige, gruselige, spannende, absurde, unterhaltsame, manchmal sogar lehrreiche, nachdenkliche Geschichten. Geschichten sind wichtig. Weil wir alle etwas brauchen, dass uns durch die Dunkelheit führt. Geschichten haben wir uns früher erzählt, ganz früher, als wir noch in der Höhle am Feuer sassen, dichtgedrängt in der Kälte und Angst vor den drohenden Schatten hatten. Heute sind es die Eigentumswohnungen und der HD-Fernseher, aber eine richtig gute Geschichte kann nur ein Buch erzählen. Es hat auch eine längere Halbwertzeit als ein Film oder eine CD. Ein gutes Buch begleitet Euch über Tage, nicht nur für 90 oder 74 Minuten.
Also, nehmt ein Buch mit ins Bett. Es schnarcht nicht und manchmal kann man mit einem Buch auch richtig guten Sex haben. Eine gute Geschichte spielt sich nämlich immer im Kopf ab und das ist das Tolle an Büchern. Sie blenden die anderen Sinne aus. Sie konzentrieren sich auf das Wesentliche, die Welt in unserem Kopf, ganz ohne Werbeunterbrechung und nervige Popsongs im Hintergrund.
Thomas Sabottka, 1968 in Ost-Berlin geboren, ist Autor und lebt in Frankfurt am Main.