Von gefüllten Hallen ins kleine KiFF
Nach ihrer grossen Tour mit Unheilig gastierten die Waver von The Beauty of Gemina wieder in der Schweiz. Schnell bemerkte man, wie die Musiker um Michael Sele an der Herausforderung, in den grössten Hallen in Deutschland zu spielen, gewachsen sind.
Ganz andere Dimensionen bot allerdings das Aarauer KiFF. Im Saal der alten Futterfabrik fanden sich nicht mehr als hundert Besucher ein. Kein Vergleich zu ausverkauften Konzerthallen bei den nördlichen Nachbarn. Im Rahmen der Spellbound-Party traten The Beauty of Gemina abermals auf, nachdem sie vor einem Jahr das 15-jährige Bestehen der Party-Reihe gefeiert haben.
Mit kleiner Verspätung, wohl weil man noch auf mehr Publikum hoffte, ertönte dann das sphärische Intro und der Übergang in den ersten Song, Sacrificed to the gods. Und spätestens jetzt wurde klar: Ausverkaufte Hallen mögen gut sein, doch auch weniger Menschen können eine tolle Stimmung erzeugen. Die Anwesenden freuten sich ob der Musik und tanzten begeistert mit.
Die Musiker um Mastermind Michael Sele steuerten ihr Schiff auf Wave-Meeren sicher durch alle drei bisherigen Alben und demonstrierten, wie die Tour mit Unheilig das Bandgefüge noch mehr zusammengeschweisst hat. Gerade bei Frontmann Sele fielen die vermehrten Gesten auf. Früher war seine Performance eher statisch. Live-Gitarrist Dennis Mungo drehte wie gewohnt voll auf und liess sich beim obligaten Solo in Hunters richtig mitreissen.
Sehr interessant war die akustisch angehauchte Version von One Step To Heaven, einem eher treibenden, Bass-lastigen Song. Das Ergebnis überzeugte, denn die Band schaffte es, aus dem strengen Stück noch eine fast romantische, beschauliche Note zu ziehen.
Die Akustik im niedrigen Saal war zwar nicht optimal, doch die Techniker hatten das Beste aus der Situation rausgeholt. Dafür waren die Lichter bestechend schön arrangiert.
Obwohl Sänger Sele nicht ganz fit war, bot The Beauty of Gemina dem Publikum noch zwei Zugabenblöcke mit ihrem Nummer 1-Hit Suicide Landscape. Mit Colours of Mind wurden die Besucher dann in die Nacht entlassen.