Bass, Beats & Melody
Unsere heutigen Weekly5-Empfehlungen stammen von Ikan Hyu, Lydmor, Kety Fusco, Arthur Hnatek und Jasmin Albash.
Wer mit den Untiefen elektronischer Musik zur Jahrtausendwende vertraut ist, erkennt im Titel die Referenz zu Brooklyn Bounce (Klick auf eigene Gefahr). Solchen Millenium-Trash gibt es aber heute nicht – und dennoch passt «Bass, Beats & Melody» als Thema dieser Selektion.
Denn die Weekly5 sind für einmal sehr elektronisch, aber deshalb noch lange nicht monoton. Ein kleines Kaleidoskop, das Fragmente der Stilvielfalt zeigt. Von den krachenden Ikan Hyu, zur virtuosen Kety Fusco, bis zur melodiösen Jasmin Albash.
Ikan Hyu – Wayang
Wayang, ein indonesisches Schattenspiel. Wayang, ein Track, der sich blitzlichtdurchzuckten, dunkeln Kellerclubs wohlfühlt. Das Schweizer Duo Ikan Hyu eskalieren gewohnt, aber ungewohnt düster.
Lydmor – Someone We Used To Love
Lydmor, die dänische Hymnenschmiedin, steigert sich mit Someone We Used To Love erneut in Übergrösse hinein. Aufbegehrendes Pop-Pathos, grundiert mit aufgeputschten Beats. Ein Song, zu dem die Erde bebt.
Kety Fusco – Ultrasystole
Gestatten, die Thronfolgerin Kety Fusco, designierte Königin der E-Harfe. Richtig, Harfe. Ultrasystole ist ein fluoreszierender Tanz zwischen hüpfenden Seiten und bleischweren Bässen – eine einvernehmendes Duell.
Arthur Hnatek – Euclid Heat
Wie Bauklötze stapelt Arthur Hnatek die Elemente seiner Klangklaviatur zu einem sich windenden Labyrinth. Es knackt, es surrt, es fiept und piept. Euclid Heat ist weit weg vom 0815-Dancetrack – und funktioniert trotzdem als solcher.
Jasmin Albash – Sink
Von Basel aus im tiefen Seelenozean versinken. Jasmin Albashs Sink untermalt den mäandrierenden Gesang mit hypnotischem Rhythmus. Immer stärker, immer wilder peitscht sich dieses Soundmeer auf. Fesselnd.